Takeshi Kitanos Filme |
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Yamamoto (Beat Takeshi) ist mittlerweile ein einsamer Yakuza-Officer. Besiegt in einem Bandenkrieg mit einer rivalisierenden Familie, sein Boss wurde getötet und sein "Bruder" - sein Yakuza-Partner (jap. "Aniki") - hat ihn ebenfalls verlassen. Nur die Lebensumstände seines jüngeren leiblichen Bruders, Ken (Claude Maki), der Japan verlassen hat, um in Los Angeles zu studieren, bedeuten ihm noch etwas. Yamamoto macht sich auf nach Amerika um nach Ken zu suchen ... Als Yamamoto in L.A. ankommt, kommt es zu einer Begegnung mit einem Afro-Amerikaner namens Denny (Omar Epps). Denny versucht Yamamoto im Vorrübergehen auszunehmen, trägt jedoch nicht mehr eine Verwundung am Auge davon, die ihm durch Yamamotos ansatzlose Bewegungen zugefügt wurde. Yamamoto ist irritiert, dass er seinen jüngeren Bruder nicht finden kann. Er wandert ziellos durch eine fremde Kultur, deren Sprache er nicht spricht. Nur sein hochgradiger Instinkt zur Selbstverteidigung ermöglicht ihm unbehelligt vorzugehen. Nachdem er einigen Hinweisen nachgeht, schafft es Yamamoto letztendlich, Ken zu finden. Er muß feststellen, dass sein jüngerer Bruder ein kleiner Drogendealer geworden ist und dass Ken und Denny - der Mann, dem Yamamoto die Verletzung am Auge zugefügt hatte - Freunde sind. Mit dem Auftauchen von Yamamoto in Kens Appartment kommt ein neuer, seltsamer Schwung in die Kommune. Eine enge Freundschaft zwischen Ken und Yamamoto beginnt und Yamamoto hilft Ken und seiner Gang in ihrem alltäglichen Kampf um Macht. Während so die Zeit ins Land geht, werden Yamamoto und seine neue Gang immer mächtiger und bauen ihren Einflußbereich derartig aus, dass sie mit der mexikanisch-stämmigen Mafia in Konflikt geraten. Die Angriffe der Mafia sind erbarmungslos und bald sehen sich Yamamoto und seine Gang in einer Situation, aus der es kein Zurück mehr gibt ... |
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"In Japan wird die eingeschworene Brüderschaft der Yakuza als ´dicker als das Blut von Blutsbrüdern´ bezeichnet. Wie man in ´Brother´ sieht, kann die Brüderschaft zwischen bestimmten Männern sogar noch stärker sein, als die zwischen leiblichen Brüdern ... Ich wollte den Stil der japanischen Yakuza vor dem Hintergrund von Los Angeles adaptieren, und so wurde ´Brother´ der erste Film, den ich in einem fremden Land gedreht habe. Deshalb hatte ich auch erwartet, dass ich bestimmte Kompromisse eingehen müsste. Aber während des Drehs bemerkte ich, dass ich da falsch lag. Dank der gewaltigen Hingabe meiner japanischen Crew und der eindrucksvollen Professionalität der amerikanischen Crew, konnte ich die Vorteile einer in Amerika abgewickelten Produktion geniessen, ohne künstlerisch Einschränkungen hinnehmen zu müssen. Es war eine schöne Zeit während des Drehs in Amerika, besonders bei den Action-Szenen, die ich so nicht in Japan hätte drehen können. Ich hoffe nur, dass das Publikum beim Anschauen von ´Brother´ genauso viel Freude hat, wie ich beim Entstehen des Films." Aus der Pressekonferenz vom 16. November 1999 (dieser Kommentar ist auch als Quicktime-Datei bei Office Kitano abrufbar): "Ich kenne Jeremy [Thomas] schon relativ lange. Nachdem ich ihn einige Jahre nicht gesehen hatte, traf ich ihn in Europa wieder. Er fragte mich, ob ich Interesse daran hätte, eine internationale Produktion zu machen. Zur damaligen zeit war das unrealistisch für mich. Aber ich fühlte, dass es funktionieren könnte und so begann ich die Arbeiten am Drehbuch. Ich hätte niemals geglaubt, dass das Projekt so schnell realisiert werden würde." "Während meines Aufenthalts in Amerika hatte ich mit dem Kulturschock zwischen dem amerikanischem und dem japanischem System, Filme zu machen, zu kämpfen. Während des Castings habe ich mir einige Hundert Schauspieler angesehen, bis ich endlich den wundervollen Mr. Omar Epps gefunden hatte. Ich war erstaunt, wie das etablierte Filmsystem in Amerika funktionierte. Wahrscheinlich inspirierte mich dieses System und ich habe ausschließlich japanische Schauspieler gecastet, die meinem künstlerischen Anspruch genügten. Es überraschte mich, dass ich meine eigene Crew mit nach Amerika bringen konnte und dass ich ein Mitspracherecht beim endgültigen Schnitt des Films hatte. Ich muß Jeremy und Mr. Mori danken, dass sie meine künstlerischen Bedürfnisse realisiert haben." |
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Es gibt zwei "offizielle Websites" zum Film. Die eine ist von Office Kitano und die andere ist von Sony Classics. Für den deutschen Kino-Start gab es auch eine deutsche Website. Artikel in der deutschen Presse:
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In seinem ersten englischsprachigen Film zieht Takeshi Kitano alle Register (wohl vor allem auch für das amerikanische Publikum). Deshalb kommen dem Kitano-Fan viele Elemente des Films (z.B. der Strand) seltsam bekannt vor. Nichtsdestotrotz ist der Film wieder einmal mit stimmigen Bildern überladen und wird vor allem durch die bekannten hochklassigen Schauspieler weiter aufgewertet. Und Kitano verzichtet natürlich nicht auf den von ihm gewohnten augenzwinkernden Humor. Alle bekannten Stilmittel Kitanos sind zu finden - besonders die geradezu explosionsartig einsetzenden Gewaltszenen rütteln den Betrachter immer wieder auf. Fazit: Ganz ausgezeichnet! |
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Bei den meisten Filmen von Takeshi Kitano empfehle ich eine Version mit dem originalen japanischen Ton und entsprechenden Untertiteln. Allerdings gibt es die im Fall von "Brother" nicht, da der Film englischsprachig gedreht wurde (natürlich gab es eine japanisch synchronisierte Fassung). Insofern ... Video:
DVD:
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zuletzt
geändert:
08.10.2006 |