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Zatoichi
         
Info zum Film

Zatoichi - Der blinde Samurai
(座頭市 / Zatōichi)

Erscheinungsjahr:
Japan, 2003

Laufzeit:
ca. 115 min.

Regie:
Takeshi Kitano

Produktion:
Masayuki Mori
Tsunehisa Saito

Drehbuch:
Takeshi Kitano
(basierend auf einer Story von Kan Shimozawa)

Schnitt:
Takeshi Kitano

Musik:
Keiishi Suzuki

Kostüme:
Yohji Yamamoto

Darsteller:
Tadanobu Asano,
Beat Takeshi,
Michio Ogusu,
Yui Natsukawa,
Yuko Daike
,
Akira Emoto,
Taka Gatarukanaro,
Hideboh,
Saburo Ishikura
,
Ittoku Kishibe, Michiyo Okusu,
Daigoro Tachibana
u.a.


Fact

Zatoichi ist das erste "echte" Kostüm-Drama, dass Kitano gedreht hat (wenn man mal von Dolls absieht).


Fact

Kitanos früherer Lehrmeister, der Comedian Senzaburo Fukami, zwang ihn Steppen zu lernen, bevor er zum ersten Mal auf die Bühne durfte. Aus diesem Grund ist es erklärbar, dass Kitano in Zatoichi eine Stepptanz-Szene eingebaut hat.

 

Der blinde Zatoichi (Beat Takeshi) bestreitet seinen Lebensunterhalt mit Glückspiel und Jobs als Masseur. Hinter der demütigen Fassade versteckt sich allerdings ein Meister des Schwertkampfs, der seine Waffe mit unschlagbarer Präzision und Geschwindigkeit einzusetzen vermag.

Zatoichi wandert durch die Lande und kommt in eine Stadt, die von der finsteren Ginzo-Gang kontrolliert wird. Als der Ronin Hattori (Tadanobu Asano) mit seiner Frau O-Shino (Yui Natsukawa) im Dorf auftaucht und seine Dienste der Ginzo-Gang anbietet, scheint diese nichts mehr aufhalten zu können. Zatoichi lernt die zwei hübschen Geishas O-Sei (Yuko Daike) und O-Kinu (Daigoro Tachibana) kennen, die ihm vom mutmaßlichen Mörder ihrer Eltern erzählen. Es scheint eine Verbindung zum Ginzo-Clan zu geben ...

Kitano überzeugt diesmal mit einer Mischung aus einer Vielzahl von Elementen in einem Film. Der klassische Historien-Kostümfilm überwiegt, wird aber durch Action-Elemente (mit der von , Kitano gewohnten drastischen Gewaltdarstellung), spaßige Zwischenszenen und vor allem hervorragenden Schauspielern auf ein besonderes Niveau gehoben. Außerdem ist das Thema mit seinem starken Einschlag zu Kurosawas "Die sieben Samurai" sicherlich auch als eine Ehrerbietung diesem gegenüber anzusehen.

 

 
Weiteres

Ergänzende Kommentare von Takeshi Kitano zum Film

Weiteres Material zum Film

Persönliche Bewertung

Viele werden sich verständlicherweise fragen: Wie bekomme ich diesen Film in meine Finger?

In der Internet Movie Database (IMDB) gibts weitere Infos zu diesem Film


Auszeichnungen

Kitano wurde bei den rennomierten internationalen Filmfestspielen von Venedig 2003 mit dem Silbernen Löwen (Special Director's Award) für Zatoichi ausgezeichnet. Des weiteren wurde er in Venedig auch mit dem Publikumspreis bedacht.

Weitere Awards:
Best Director - Marrakech International Film Festival
People's Choice
Award - Toronto International Film Festival
Audience Award
Future Film Festival Digital Award


Pressestimmen

Ein Kritiker bei den Filmfestspielen von Venedig 2003 meinte: "I think it's one of Kitano's best works to date - it was certainly the most enthusiastic response I've seen at a press screening."


Fact

Zatoichi basiert auf einer Story von Kan Shimozawa und es gibt Dutzende von Zatoichi-Filmen in Japan, in denen fast immer Shintaro Katsu (aka Katsushin) die Hauptrolle übernahm. Letzterer wurde durch die Rolle in Japan sehr berühmt.

   

 

   
   
Ergänzende Kommentare von Takeshi Kitano zum Film

Kitano zitiert im Presseheft des deutschen Verleihs Concorde-Film:

"Zatoichi ist nicht einfach nur mein erster Historienstoff. Es ist auch das erste Mal seit meiner ersten Regie-Arbeit, Violent Cop, dass ich einen Film nach einer bereits bestehenden Idee eines Dritten gedreht habe. Ich dachte, Zatoichi würde eine komplizierte Arbeit werden, weil Kostümfilme von vielen als mühsamer zu machen angesehen werden. Es stellte sich heraus, dass die
Arbeit daran ungemein viel Spaß machte. Der gesamte Prozess der Herstellung eines Kostümfilms erschien mir fiktiver, weil ich alles von Grund auf neu erschaffen musste. So konnte ich mir ungeheuerliche Dinge erlauben und Neuland betreten. Mit Gewissheit kann ich sagen, dass der Dreh dieses Films eine der künstlerisch und kreativ befriedigendsten Erfahrungen meiner Karriere war."

"Zatoichi ist einer der beliebtesten Helden in der Geschichte des japanischen Historien- und Samuraifilms. Ich glaube, jeder Japaner über 30 kennt Zatoichi. Weil es mehr als zehn Jahre her ist, dass der letzte Zatoichi-Film gedreht wurde, gibt es mittlerweile jüngere Japaner, die nicht mit dieser Figur vertraut sind. Ich hoffe, dass ihnen mein Film die Gelegenheit gibt, ihn kennen zu lernen."

"Auf dieses Projekt wurde ich unerwarteter Weise von Frau Chieko Saito aufmerksam gemacht, die während meiner Asakusa-Phase eine meiner Mentorinnen war. Sie war gut mit dem verstorbenen Schauspieler Shintaro Katsu befreundet, der den Zatoichi in den originalen Episoden der Serie in Film und Fernsehen (von 1962 bis 1989) dargestellt hatte. Vor einigen Jahren fragte sie mich, ob ich eine Fortsetzung der Zatoichi-Saga drehen wolle. Das klang interessant, weil ich noch nie einen Historienstoff gemacht hatte. Als sie mich fragte, ob ich die Titelfigur selber darstellen könnte, überkam mich Panik. Es kam überhaupt nicht in Frage, dass ich in die Schuhe von Herrn Katsu schlüpfen würde! Freundlich lehnte ich ab. Aber Frau Saito ließ nicht locker. Schließlich gab ich nach. Mit meiner Zusage verband ich allerdings eine Bedingung. Ich musste völlig freie Hand bei der Gestaltung meines Films haben, so lange die Hauptfigur weiterhin ein blinder Masseur namens Zatoichi bliebe, der obendrein ein meisterhafter Schwertkämpfer und begnadeter Würfelspieler ist. Alles andere musste meine ureigene Kreation sein."

"Mein Drehbuch basierte auf keinem der alten Zatoichi-Filme mit Herrn Katsu. Es gab auch keinen Anlass, die Figur so zu spielen, wie er es getan hatte. Ich wollte eine neue Version erschaffen, die sich vom Original körperlich und psychisch so weit wie nur möglich entfernt. Mr. Katsus Zatoichi hatte schwarzes Haar, trug einen einfarbigen Kimono und führte ein braunes Stockschwert. Ich fand, dass mein Zatoichi auffallend anders aussehen sollte. Mein Zatoichi ist eine ziemlich exzentrische Person. Er hat platinblondes Haar und ein blutrotes Stockschwert. Auch auf mentaler Ebene ist mein Zatoichi von den anderen Figuren deutlich weiter distanziert. Mr. Katsus Zatoichi definierte sich darüber, dass er herzenswarme Beziehungen zu den Guten und Schwachen aufbaute. Mein Zatoichi mischt sich nicht wirklich unter die guten Menschen. Er tötet einfach nur einen Bösewicht nach dem anderen."

"Zatoichi ist sozusagen unbesiegbar. Er kann es mit jedem aufnehmen. Die Frage ist nur: Wie macht er das? Er ist blind, also sollte er nicht so besonders stark sein. Er kann seine Gegner ja gar nicht sehen. Schließlich fasste ich die Entscheidung, dass Zatoichis Stärke ganz simpel zu erklären ist: „Dies ist ein Film!“ Am Schluss des Films spiele ich sogar mit der Idee von Zatoichis Blindheit. Vielleicht ist er jaüberhaupt nicht blind. Zatoichi verblüfft einen, aber das entspricht der Rolle, die er spielt."

"Ich fand, dass Rot als Farbe für den Stock die offensichtliche Wahl war. Es hätte uncool ausgesehen, wenn Zatoichi einen Stock benutzen würde, der nicht angemalt ist. Das hätte zu bodenständig ausgesehen und aus dem Film womöglich eine etwas zu herzerwärmende Saga über ganz normale Dorfbewohner gemacht. Ich hoffte, dass die anderen Figuren ihm gegenüber etwas skeptischer sein würden, wenn Zatoichi blond wäre und ein lackiertes Schwert mit sich führen würde. Niemand sollte sich auf seine Seite schlagen wollen."

"Man würde erwarten, dass einem historische Stoffe mehr Restriktionen auferlegen als zeitgemäße Filme. Die Kostüme und Drehorte müssen nun einmal den geschichtlichen Tatsachen gerecht werden. Gleichzeitig verspürte ich eine größere kreative Freiheit, weil man in einem historischen Film im Grunde eigentlich alles erfinden kann. Jedes Detail – das Aussehen der Figuren, die Locations etc. – ist eigentlich fiktiver als bei einer zeitgemäßen Geschichte, da ja alles nachempfunden werden muss. Beispielsweise müssen alle Darsteller Haarteile tragen, um dem Stil der Vergangenheit zu entsprechen. Was die Sprache betrifft, habe ich mich für modernes Japanisch entschieden, da der Film in seiner Essenz auf keinen Fall altmodisch wirken sollte."

"Mehr und mehr Filme verlassen sich auf Computergrafiken und visuelle Effekte. Meistens trifft das aber auf moderne Stoffe zu. In meinen vergangenen Arbeiten fühlte ich mich nicht wohl, sie einzusetzen. Aber wenn man sie in einem historischen Stoff benutzt, dann erhält der Film einen Ton, der mich an Cartoons erinnert, was sehr gut passt. Zumeist setzen wir die Computergrafiken ein, um Schwertschnitte und Wunden zu zeigen. Früher hätte man es sich leisten können, spritzendes Blut
oder die Wunde nicht zu zeigen. Aber die Zeiten haben sich geändert. Also haben wir uns Mühe gegeben, die Wunden so drastisch wie möglich aussehen zu lassen."

"Bei den Actionszenen wollte ich mich nicht auf Computergrafiken und visuelle Effekte verlassen. Ich wollte so weit wie möglich meine eigenen Schwertkampf-Stunts absolvieren, weil mir das an der Story sowie den originalen Filmen sehr gut gefiel. Zatoichi hält sein Schwert mit einem Rückhandgriff, wenn er es aus der Scheide zieht. Daraus ergaben sich für mich beträchtliche Einschränkungen. Was die Action betrifft, hatte ich nur eine beschränkte Palette zur Auswahl. Ich konnte es aufwärts, abwärts oder seitwärts schwingen. Um die Schwertbewegungen auf visuell komponierte Weise zu filmen, musste ich für diese Szenen körperlich weitgehend unnatürliche Haltungen einnehmen. Oft musste ich die Handgelenke, Ellbogen oder Schultern auf sehr schmerzhafte Weise verdrehen was sehr intensive Übung erforderte."

"Wir hatten einen Schwertkampf-Choreographen am Set, aber letztendlich choreographierte ich fast alle Schwertkampfszenen selbst – mit Ausnahme der einen, in der die beiden Geishas in Ogis Zuhause gegen Ginzos Schergen antreten. Ich wollte nicht, dass die Schwertkampfszenen anderen Filmen ähnelten, wo man merkt, dass immer wieder die selben alten Kombinationen zum Einsatz kommen. Ich wollte etwas anderes auf die Beine stellen als die wohlbekannten vergangenen
Kampfsequenzen, wie sie von den Experten gestaltet werden. Ich hasse Duelle, bei denen die Schwerter alles diktieren. Dabei kommt nur Klirren und Krachen raus. Zum Glück schlägt Zatoichi zumeist mit einer einzigen Bewegung zu, also konnte ich die genannte Art des Schwertkampfs fast komplett eliminieren. Im Gegensatz dazu ließ ich den Schauspieler Tadanobu Asano (als Ronin-Leibwächter Hattori) kompliziertere Sachen machen, die ich im Lauf der Jahre angehäuft hatte. Da ich aus der Comedy- Szene von Asakusa komme, verfüge ich über eine gewisse Erfahrung im
Schwertkampf. Damals war es für Komödianten üblich, am Schwert ausgebildet zu werden. Oft bauten wir Schwertkämpfe in unsere Sketche auf der Bühne ein. Mein Komödienlehrer brachte uns zunächst die Grundbewegungen bei. Danach setzten wir sie neu zusammen, um sie komischer zu machen. Seit damals habe ich Ideen für vertrackte Schwertkampf-Choreographien in meinem Hinterkopf gesammelt. Ich hob sie mir auf für den Fall, dass ich jemals einen historischen Mantel- und Degenfilm machen würde."

"Beim Schwertkampf im Film kommt es nicht darauf an, wie gut der Kämpfer, sondern wie gut der Schauspieler ist, der die Hiebe abbekommt. Wenn der Gegner nicht sehr gewandt ist, ist das Timing immer falsch und die Szene sieht unnatürlich aus. Was ich auf keinen Fall haben wollte, waren Schauspieler, die Schwerthiebe abbekommen und dann mit dem Gesicht in Richtung Kamera niederstürzen."

"Bei Schwertkämpfen kommt es nur auf das Timing an. Man darf nicht langsam sein. Ich musste schnell sein. Manchmal flog der Schwerthieb regelrecht an einem vorbei. Im Kontrast dazu stehen die deutlich langsameren Bewegungen des Gegners. Um die blitzschnellen Schwertbewegungen zu erfassen, benutzten wir sowohl eine normale Kamera als auch eine Hochgeschwindigkeitskamera. Der Vorteil beim gleichzeitigen Einsatz zweier unterschiedlicher Kameras besteht darin, dass man
sich darauf verlassen kann, dass wenigstens eine der beiden jeden Moment einfängt. Manchmal erfasste eine Kamera das Schwert überhaupt nicht. Also musste ich darauf vertrauen, dass die andere die komplette Action festhielt."

"Das 'Peng!' einer Pistole hat eine andere Bedeutung als das 'Wusch!' eines Schwertes. Für den Dreh einer Schießerei benötigt man nicht gerade viele Kameras. Es gibt Filme, da ist die Pistole noch nicht einmal zu sehen. Wenn die Pistole abgefeuert wird, kann derjenige, der von der Kugel getroffen wird, nicht viel dagegen tun. Aber bei Schwertkämpfen weiß man nie, was die nächste Bewegung sein wird. Wenn zugeschlagen wird, muss der Schwertkämpfer als nächstes die ungeschützten Körperstellen seines Gegners attackieren. Manchmal kann man überhaupt nicht zuschlagen. Selbst nach häufiger Wiederholung des gleichen Bewegungslaufs in den Proben kommt es beim Dreh doch einzig und allein auf Reflexe und Agilität an."

" Ich musste bei Zatoichi häufiger schneiden als in meinen vorangegangenen Filmen. Ich musste verschiedene Einstellungen wählen, um Ungenauigkeiten zu verstecken. Die Schauspieler tragen Haarteile und Kimonos. Jedes Detail muss passen. Kurze Einstellungen sind die Norm, speziell wenn man die Kamera stark bewegt. Ein Historiendrama mit unbewegter Kamera wäre wie ein Stummfilm."

"Kurosawa drehte für gewöhnlich zahlreiche Klappen seiner genau geplanten Schwertkämpfe. Die Wirkung ist, wie ich finde, gewaltig. Man braucht ungeheure Ausdauer, um so zu drehen wie Kurosawa. Die Regensequenz in Zatoichi ist meine Hommage an Kurosawas Die sieben Samurai. Interessanterweise war es beim Dreh dieser Szene nicht nur kalt. Der Regen änderte an einem gewissen Zeitpunkt auch noch seinen Geruch. Offensichtlich kam Wasser aus einem Karpfenteich zum Einsatz, weil nicht genügend Wasser zur Verfügung stand. Es stank ganz fürchterlich. Es fühlte sich an, als würde man mit Karpfen angespritzt werden."

"Ich habe mich immer über japanische Historienfilme lustig gemacht, weil sie alle ähnliche Enden haben. Nur ein Beispiel: Wenn der Held die Stadt verlässt und die Straße an einem Reisfeld entlanggeht, beginnen die dort arbeitenden Bauern immer zu singen und zu tanzen. Als ich mich jetzt mit der Inszenierung meines ersten historischen Stoffes konfrontiert sah, dachte ich mir: 'Warum soll ich mir nicht meine eigene Version dieses stereotypen Schlussbildes gönnen?' Ich fand, dass es
langweilig sein würde, wenn ich einfach nur diese Form des traditionellen japanischen Volkstanzes mit Amateuren nachstellen würde. Das ist weder visuell noch musikalisch besonders interessant. Dann hatte ich die Idee: 'Warum können sie nicht einfach steppen?' Ich hatte den Eindruck, dass die grundsätzliche Prämisse der Zatoichi-Geschichte – ein blinder Masseur, der außerdem ein ausgezeichneter Schwertkämpfer ist und sein Geheimschwert blitzschnell ziehen kann – in sich schon so albern und unglaubwürdig ist, dass ich es mir durchaus erlauben konnte, einen rücksichtslos unterhaltsamen Film zu machen. Also drehte ich die typischen Tanzszenen eines Historiendramas in einer modernisierten Anmutung. Ich holte mir die besten Stepptänzer Japans, besetzte sie als Bauern und Zimmermänner, kleidete sie in traditionellen Kimonos, Holzclogs und Strohsandalen – und ließ sie einen modernen Stepptanz zu den neuesten Hip-Hop-Rhythmen hinlegen."

"Ein großer Entertainer sollte in der Lage sein, die unterschiedlichsten Dinge zu beherrschen. Ich habe mich selbst im Stepptanz versucht, aber fand es ein bisschen gewöhnlich. Das hatte keinen Pfiff. Der Stepptanz eines Gene Kelly gefällt mir nicht. Aber dann entdeckte ich den Stepptanz, wie ihn Gregory Hines ohne Musik im Hintergrund interpretiert. Das fand ich unglaublich. Vor ein paar Jahren wurde ich auf die japanische Stepp-Formation The Stripes aufmerksam. Ich sah ihre Show und war völlig hingerissen von ihrem Tanz. Ich konnte gar nicht glauben, wie sehr sich ihre Form des Stepptanzes von dem traditionellen Ansatz unterschied, den ich gelernt hatte. Das ist der Grund, warum ich The Stripes in Zatoichi einsetzte."

"Ich wollte dem Film ein gewisses Gleichgewicht verleihen. Auf keinen Fall wollte ich nur Actionszenen in Zatoichi haben. Ein bisschen Humor sollte die Handlung auflockern. Die Figur des Ogi, gespielt von Saburo Ishikura, war eigentlich als kompletter Bösewicht angelegt, aber er alberte so viel vor der Kamera herum, dass ich entschloss, diese Szenen zu behalten. Also ist er jetzt so etwas wie ein lustiger Bösewicht. Der lustige Gute, Zatoichis Sidekick Shinkichi, wird von einem meiner ältesten Komödien-Kollegen gespielt, Guadalcanal Taka."

   
         
   
Weiteres Material zum Film

Der deutsche Verleih Concorde-Film hat auf seiner Website einen deutschsprachigen Trailer hinterlegt:

  • Trailer (deutsch, ca. 7 MB, HiRes, Quicktime)

Auf der offiziellen Website von Office Kitano gibt es neben diversen Infos auf japanisch zwei Trailer zum Download:

Vom amerikanischen Verleih Miramax gibt es ebenfalls eine offizielle Website zum Film. Dort gibt es auch einen englischsprachigen Trailer zum Download:

Für den Start in den französischen Kinos gibt es ebenfalls eine eigene Website. Dort gibt es neben dem obligatorischen Trailer und Bildern u.a. auch einen feinen Bildschirmschoner und ein paar Desktop-Hintergrundbilder.

   
         
 
Persönliche Bewertung

Persönlich habe ich Zatoichi sehr genossen. Da es sich bei diesem Film um eine "Auftragsarbeit" und nicht um ein selbst erdachtes Projekt von Kitano handelte, hat er es sich nicht nehmen lassen, seine eigenen Elemente einzubauen. Der Film hat keine auffälligen Längen und ist durchweg unterhaltsam. Er ist vor allem für Kitano-Neulinge deutlich einfacher zu konsumieren, als z.B. Hana-Bi oder Scene at the Sea. Ein wenig irritierend war für mich, dass mit dem computergenerierten Filmblut so freizügig umgegangen worden ist. Aber vielleicht ist gerade das gewollt, um eine Überzeichnung des Genres aufzuzeigen.

SPOILER!
Noch ein paar kurze Worte zum Ende des Films. Manche werden vielleicht denken: "Ein schöner Film, aber wie kann er nur so eine dämliche Riverdance-Stepptanz-Szene zum Ende bringen?" - Meine Antwort darauf ist: Er bringt die Szene, weil er sie bringen KANN! Er kümmert sich nicht darum, was andere von ihm erwarten, sondern experimentiert mit den Möglichkeiten - so wie man es von einem innovativen Filmemacher erwartet. Mal ganz im Ernst - wer hätte sowas schon erwartet? Und aus dieser Sichtweise heraus kann ich den Film nur als sehr gelungen betrachten.

 
         
   
Wie bekomme ich diesen Film in meine Finger?

Der Film lief am 06.09.2003 in Japan an. Am 07.06.2004 kam die englischsprachige Variante in die amerikanischen Kinos. Der deutsche Starttermin war der 24.06.2004.

DVD:
 

Bei Charmes gibt es bereits schon mehrere Varianten zu erwerben: Eine Hongkong-DVD und eine japanische Doppel-DVD (beide Regioncode 3, mit japanischem Original-Ton und englischen Untertiteln).

    Die deutsche PAL-DVD (Region 2) mit deutschem und japanischem Original-Ton gibt es u.a. bei Amazon.

   
         
    Verleih:
Es gibt Videotheken (meist solche, die sich auf Independent-Filme etc. spezialisiert haben), bei denen man den Film ausleihen kann. Eine dieser Videotheken ist die von mir hochgeschätzte Filmgalerie 451 (mit Standorten in Berlin, Stuttgart und Konstanz). Hier kann man den Film auch per Post ausleihen.
   
   

 

   
   
Quellen: Office Kitano, Concorde-Film
Sonstiges: Haftungsausschluss / Disclaimer
 
zuletzt geändert:
08.10.2006